WHA Ödenburger Straße BPL 4
Typ
Wohnhausanlage
Lage
1210 Wien, Koloniestraße 77
Auftraggeber
ARWAG Bauträger Gesellschaft m.b.H.
Architektur
Sne Veselinovic ZT GmbH
Planungszeitraum
2015 – 2020
Ausführungszeitraum
2020
Fläche
ca. 3.480m²
Unsere Leistungen
- LPH2 Vorentwurfsplanung
- LPH3 Entwurfsplanung
- LPH5 Ausführungsplanung
- LPH6 Ausschreibung und Vergabe
- LPH7 Begleitung der Bauausführung
Gemeinsames Miteinander und Nebeneinander
Das Freiraumkonzept der neuen Wohnhausanlage nimmt Bezug auf die Bahntrasse. Als bestimmendes Element des im Süden angrenzenden Stadtraums, greift diese thematisch auf und spielt sie gestalterisch weiter. Im Freiraum wird das Wegenetz aus funktionalen Verbindungen aufgespannt, ist „von oben betrachtet“ jedoch auch als Zitat eines Linien‐ bzw. Streckenplans zu lesen. Hauptwege und untergeordnete Verbindungswege unterscheiden sich durch unterschiedliche Wegebreiten. Platzartige Aufweitungen laden in Kombination mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein und bieten Raum für verschiedenste Nutzungen. Die Generierung diversifizierter sozialer Nischenbereiche ermöglicht ein Mit‐ und Nebeneinander, Begegnen und Ausweichen. Dies schafft Aneignungsflächen mit ausreichendem Angebot für Ältere und Kleinkinder, Jugendliche finden Platz im eigenen Aufenthalts‐/Spielbereich.
Ein prägendes Landschaftselement ‐ im Gebiet vorhanden ‐ sind Baumreihen aus Säulenpappeln. Das Motiv der linearen Baumstrukturen wurde gestalterisch einbezogen und unterstreicht die Wegeführung. Über der Tiefgarage sorgen sanfte Geländemodellierungen für die nötigen Substratstärken, um die Pflanzung von Großsträuchern zu ermöglichen.
Der Fahrrad-Abstellplatz wird durch einen am Erdkörper gepflanzten Baumhain aufgelockert. Dieser wirkt gemeinsam mit einem erhaltenen Bestandsbaum als grüner Filter zwischen Gebäude und Bahn.
Pflanzstreifen mit Gräsern, Blühstauden und Zwiebelpflanzen in unterschiedlicher Höhenstaffelung untergliedern den linear gestreckten Freiraum in mehrere Teilräume. In den Randbereichen stellen sie jeweils eine Pufferzone zur Bahn sowie zu den privaten Freiflächen dar.
Die durch die kammartige Bebauung geschaffene, geschützte Innenhofsituation dient für ruhigere Nutzungen, zum Verweilen und Erholen. Bewegungsintensive Nutzungen sind hingegen in der südlich vorgelagerten Raumsequenz mit ihren bespielbaren, multifunktionalen Rasenflächen vorgesehen. Der Kinder‐ und Jugendspielplatz im Westen des Areals, mit abgesenktem Niveau, bietet Platz für Bewegung und Kommunikation. Der Höhenunterschied wird mittels Sitzstufen überwunden, welche gleichzeitig als Tribüne fungieren. Im oberen Bereich setzt sich die Bewegungszone als freie Rasenfläche fort, welche für Spiel und Sport jeglicher Art zur Verfügung steht (z.B. Frisbee, Badminton, etc.).
Der Kleinkinder‐Spielplatz befindet sich im Osten des Areals und ist als Gemeinschaftsspielplatz mit dem benachbarten Bauplatz 3a konzipiert. Die Einfriedung erfolgt mittels begrüntem Zaun, wobei Blickbeziehungen zur Gemeinschaftsterrasse offen gehalten werden. An Ausstattung sind eine Sandspielfläche, Federwippen und Sitzmöglichkeiten vorgesehen. Die weitere Fläche dient als vielseitig nutzbare Spielfläche (z.B. Tempelhüpfen, Kreidemalen, etc.). Im angrenzenden gedeckten Durchgang zur Ödenburger Straße bieten Sitzmöbel einen witterungsgeschützten Platz zum Verweilen, welcher die Verbindung zur benachbarten Bebauung unterstreicht und zur gemeinschaftlichen Nutzung bei jedem Wetter einlädt.