
ResourceRevival: Vom Industrieareal zum nachhaltigen Quartier
Mit Ende September ist das Forschungsprojekt ResourceRevival erfolgreich abgeschlossen worden. Ziel des Projektes war es, am Beispiel des ehemaligen Werks Möllersdorf in Traiskirchen (Niederösterreich) zu untersuchen, wie ein neues Quartier durch die Wiederverwendung bestehender Materialien, eine kluge Steuerung von Ressourcen und naturbasierte Lösungen ressourcenneutral gestaltet werden kann.
Das Projektgebiet umfasst rund 24.000 m² einer ehemaligen Metallfabrik im Ortszentrum, die künftig ressourcenschonend umgenutzt werden soll. Geplant ist ein gemischt genutztes, klimafittes Quartier mit gefördertem Wohnbau, Büro- und Gewerbeflächen sowie gemeinschaftlich nutzbaren Infrastrukturen und attraktiven Frei- und Grünräumen.
Im Mittelpunkt standen vier zentrale Themen:
- Ganzheitliches Konzept: Integration von Materialien, Wasser und Energie in einem holistischen Ansatz.
- Technische Machbarkeit: Prüfung der Wiederverwendung von Abbruchmaterialien unter technischen, rechtlichen und ökologischen Aspekten.
- Planungsgrundlagen: Entwicklung von ressourcenoptimierten Vorstudien als Basis für Ausschreibungen.
- Quantifizierbarer Nutzen: Vergleich ressourcenschonender Szenarien mit konventioneller Planung.
Darüber hinaus leistete das Projekt einen direkten Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs 7, 9, 11, 12, 13 und 15), etwa durch erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Infrastruktur und Maßnahmen zur Klimaanpassung.
Ein besonderer Schwerpunkt von grünplan lag auf der Entwicklung nachhaltiger Konzepte für Wasser- und Grünraum-Management. Dazu zählten Lösungen zur Nutzung von Grau- und Regenwasser, die Bewertung der technischen und rechtlichen Eignung von Abbruchmaterialien (wie Substrate und Sieblinien) sowie die Vegetationstechnik. Gleichzeitig war grünplan verantwortlich für die Gestaltung der Frei- und Grünräume. Dies ist weiterer zentraler Baustein, um das neue Quartier nicht nur ökologisch, sondern auch lebens- und erlebenswert zu machen.
Neben grünplan haben weitere Partner ihre Expertise eingebracht:
- e7 entwickelte Konzepte zur klimaneutralen Energieversorgung, koordinierte das Projekt und führte Stoffstromanalysen sowie Ökobilanzierungen durch.
- GrünstattGrau erarbeitete Strategien zur Integration von Abbruchmaterialien in naturbasierte Lösungen und prüfte deren Marktpotenzial.
- BauKarussell brachte Expertise im Social Urban Mining ein und entwickelte Konzepte für verwertungsorientierte Rückbauten.
- KallingerProjekte Bauträger mit Erfahrung in der Entwicklung ökologischer und hochwertiger Quartiere (klimaaktiv gold als Standard). Zuständig für die Gesamtkoordination und die Umsetzung nachhaltige Gebäudestandards.
- Neue Heimat stellte als gemeinnütziger Bauträger sicher, dass soziale Aspekte und leistbares Wohnen Bestandteil des Projekts bleiben.
Mit ResourceRevival wurde aufgezeigt, wie ressourcenoptimierte Quartiersentwicklung in der Praxis aussehen kann, das weit über Möllersdorf hinaus Wirkung entfalten kann.