Ottakringer Brauerei

Typ
Produktion und Veranstaltungsfläche

Lage
1160 Wien, Ottakringer Platz 1

Auftraggeber
Ottakringer Brauerei AG

Planungszeitraum
2011 – 2012

Ausführungszeitraum
2012

Fläche
ca. 5.000m²

Unsere Leistungen

  • LPH2 Vorentwurfsplanung
  • LPH3 Entwurfsplanung
  • LPH5 Ausführungsplanung
  • LPH6 Ausschreibung und Vergabe
  • LPH8 ÖBA

Veranstaltungsort meets Brauerei

Das Jubiläumsjahr zum 175-jährigen Bestehen der Ottakringer Brauerei wurde zum Anlass genommen, die Außenanlagen grundlegend neu zu gestalten.
Ziel war es die historische Industrieanlage durch zeitgenössische Adaptierung der Freianlagen zum 16. Bezirk hin zu öffnen und als wichtigen Bestandteil der Stadt zu präsentieren.

Dies stellt eine wesentliche Qualitätssteigerung sowohl für die AnrainerInnen als auch für MitarbeiterInnen und KundInnen dar. Der halböffentliche „Stadt-Garten“ bringt mehr Grün in den Bezirk und ist multifunktional an die Erfordernisse einer modernen Event-Location angepasst.

Ein zentraler Punkt ist die Neuorganisation der Wegeführung und der damit verbundenen Verlegung des Eventeinganges an die Kreuzung Ottakringer Platz. An der Schnittstelle zahlreicher öffentlicher Verkehrsmittel werden die BesucherInnen der Veranstaltungen künftig direkt vom Ottakringer Platz auf das Gelände der Brauerei geführt. Der neue Weg zu den Events führt nun vorbei an den das Stadtbild prägenden drei Tanks und den neu angelegten, mäandrierenden Pflanzbeeten. Diese sind mit Ziergräsern bepflanzt, gelb und weiß blühende Stauden beleben die Pflanzungen und erfreuen die Ankommenden mit Form, Farbe und Duft. Zudem symbolisieren die bei der Bepflanzung des Gräsermeeres verwendeten Pflanzen den Grundrohstoff des Ottakringer Bieres: Weizen und Gerste.

Die Platzfläche vor dem Hauptgebäude wurde bewusst frei gehalten. Die Fassade zur Feßtgasse kommt nun voll zur Geltung, der Freiraum davor wird künftig für unterschiedlichste Feste und Veranstaltungen im Freien genutzt. Raumabschlüsse im Norden und Osten bilden die Gräserpflanzungen, welche Bewegung in den Festplatz bringen.

Für Veranstaltungen steht zudem die Lounge-Terrasse vor dem Goldfassl-Magazin als Ort der Begegnung zur Verfügung. Von der Holzterrasse aus bietet sich ein schöner Ausblick auf die darunter liegende Eventfläche. Holztreppen führen die Besucherinnen und Besucher von hier aus in die sogenannte Baumhalle, welche aus rotblühenden Kastanienbäumen – in Anlehnung an Rosskastanien als typische Biergartenbäume – gestaltet ist. Die Baumkronen sind sowohl Schattenspender im Sommer als auch Blickfang und kennzeichnen den Gastgartenbereich der Ottakringer Brauerei.

Sofort sticht auch der auffällige, eigens designte Barcode-Zaun – einem klassischen Symbol von Industriegütern – ins Auge, der das Gelände von den verkehrsreichen Straßen abgrenzt. An Stelle der lange den Straßenraum dominierenden Plakatwände wurde ein Metallzaun errichtet, der sowohl Einblicke auf das Gelände als auch Ausblicke nach Ottakring gewährt. Das imposante Brauerei-Gebäude und die auffälligen Tanks präsentieren sich nun endgültig und ohne Sichtbarriere als das stadtprägende Ensemble an diesem Ort.

Ein weiteres freiraumplanerisches Element ist die Baumreihe entlang der Ottakringer Straße, die den hybriden Freiraum zur Straße hin abgrenzt und für ein Pendant zu den Tanks sorgt. Als freiraumplanerisches Motiv standen hier historische Gastgärten in den Innenhöfen der Gründerzeitverbauung Pate, welche mit ihren mächtigen Kronen die Fassadenfluchten durchbrachen und auch heute noch angenehmes Grün sowie Kühlung zur Naherholung in die innerstädtischen Bereiche bringen.

Neu gestaltet wurde außerdem die Zufahrt in die Brauerei über die Grüllemeiergasse, neue Privatparkplätze wurden geschaffen und eine neue Portierloge (Planung Gullotta Architekten, Hamburg) ist zentrales Element der Haupteinfahrt.