
BLAUE UND GRÜNE INFRASTRUKTUR – Motor einer klimafitten Freiraumgstaltung
Wenn uns die ersten Sonnenstrahlen des Jahres begrüßen, strecken die ersten Blumenzwiebeln bereits ihre bunten Köpfe aus der Erde und läuten eine neue Gartensaison ein.
Doch zugleich werden wir wachgerüttelt und daran erinnert, welche Herausforderungen auch dieses Jahr bewältigt werden müssen: die Folgen des Klimawandels mit Hitzeinseln, Starkregenereignissen und längeren Dürreperioden.
Innovative Konzepte für Freiflächen und Bauwerke setzen dabei auf blaue und grüne Infrastruktur, um Mikroklimata zu verbessern und Lebensräume widerstandsfähiger sowie lebenswerter zu gestalten. Bei großen Bauprojekten kommen bereits in der Planungsphase Mikroklimasimulationen zum Einsatz, um die Auswirkungen geplanter Maßnahmen frühzeitig zu analysieren und bewerten zu können.
Blaue und grüne Infrastruktur
In dicht bebauten und stark versiegelten städtischen Gebieten ist der natürliche Wasserkreislauf erheblich gestört. Dezentrales Regenwassermanagement, wie es im Konzept der „Schwammstadt“ umgesetzt wird, ermöglicht es, Niederschlagswasser vor Ort aufzunehmen, zu speichern und zu nutzen, anstatt es direkt in die Kanalisation abzuleiten. Dies reduziert Überflutungsrisiken und verbessert durch Verdunstungskühlung spürbar das Mikroklima. Zentrale Maßnahmen sind unter anderem:
- Entsiegelung von Flächen,
- Regenwasserspeicherung auf Retentionsdächern,
- das Schwammstadt-Prinzip für Bäume,
- DrainGardens (Regengärten)
- Vermeidung von weiterem Bodenverbrauch und Versiegelung etc.
Begrünungsmaßnahmen spielen eine Schlüsselrolle bei der Klimaanpassung. Sie tragen zur Verbesserung des Mikroklimas bei, indem sie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftqualität und Schallminderung positiv beeinflussen. Dabei rücken oft ungenutzten Potentialflächen in den Fokus. Auch Gebäudebegrünungen – auf Dächern, Fassaden oder im Innenraum – schaffen wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, fördern die multifunktionale Flächennutzung und steigern nachweislich den Wert von Immobilien und Stadtquartieren.
Klimafitte Pflanzkonzepte
Angesichts der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels, wie Hitzewellen, extreme Windereignisse und Starkregen, ist es essenziell, Pflanzungen und Pflanzkonzepte „klimafit“ zu gestalten. Ziel ist es, den Pflegeaufwand zu reduzieren, die Biodiversität maximal zu fördern und Standorte optimal auf klimatische Herausforderungen vorzubereiten. Entscheidend für ein ausgewogenes und widerstandsfähiges Ökosystem ist dabei die Auswahl geeigneter Pflanzen – von Stauden über Kletterpflanzen bis hin zu „Klimabäumen“ – und deren gezielte Kombination.
Diese Maßnahmen sind unverzichtbare Bausteine für eine klimaresiliente Zukunft, in der urbane und ländliche Räume den Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden müssen. Blaue und grüne Infrastruktur sowie klimagerechte naturnahe Pflanzkonzepte tragen entscheidend dazu bei, lebenswerte und widerstandsfähige Lebensräume zu gestalten.
Ein Blick in folgende Ausgaben des Magazin GESTALTE(N) des Land Niederösterreichs lohnt sich:
SPONGE CITIES – dezentrales Regenwassermanagement